Ah ja, danke, dass Sie mich daran erinnern! Businesstheater – darüber wollten wir noch ein wenig reden. Ich will Ihnen nicht weismachen, dass meine Wenigkeit oder unsere Werkzeuge allein in der Lage wären, Ihre Unternehmensprozesse umzukrempeln und Ihre Kultur zu verändern. Gleichwohl glaube ich, dass wir einen wirksamen Beitrag dazu leisten können. Sonst würde ich Ihnen nicht seit Stunden in den Ohren liegen und mich nicht so inbrünstig für das Thema einsetzen.

Trotzdem sollte uns gemeinsam bewusst sein, dass eine Unternehmenskultur komplex ist. Sie lässt sich nicht mit einfachen und immer gleichen Rezepten bewältigen. Und wenn wir und unsere Intranet-Partner in Projekten noch so sehr bemüht sind, die Situationen unserer Kunden genau zu analysieren und die Werkzeuge punktgenau anzupassen, reicht ein tolles Intranet allein noch nicht für eine grundlegende Veränderung aus.

Ich würde mich nicht wundern, wenn der Weg hin zu mehr Transparenz, mehr Zusammenarbeit und letztendlich auch zu mehr Effizienz und Effektivität in dem Begriff “digitale Transformation” kulminiert. All diese Aspekte sind tatsächlich geeignet, Ihren Unternehmensgewinn signifikant zu steigern. Und das ist toll. Das wollen alle im Unternehmen. Selbst für die Arbeitnehmervertreter ist das super, weil es dann mehr zu verteilen gibt. Aber so einfach ist es nicht. 

Für ein wirklich erfolgreiches Intranet und eine digitale Transformation brauchen Sie kulturelle Veränderungen, organisatorische Veränderungen und technische Veränderungen. 

Wir haben hier bisher weitgehend über die technischen Veränderungen diskutiert. Viele Unternehmen lieben Tools und Software-Lösungen, weil sie leicht greifbar sind und sich sozusagen als Maßnahmen umsetzen lassen. Kulturelle und organisatorische Veränderungen sind oft ziemlich schmerzhaft. Wenn Ihre Geschäftsführung den Mitarbeitern nicht vertraut, sondern sie einengt, ständig kontrolliert und eine Kultur des Misstrauens pflegt, dann wird es ziemlich schwer, mit einem modernen Intranet um die Ecke zu kommen und die digitale Transformation voranzutreiben. Von manchen Ansprechpartnern bei Kunden habe ich schon Aussagen wie diese gehört: “Die sollen erst mal ihre Einstellung in der Chefetage ändern, bevor sie von uns Transparenz, Vertrauen und Zusammenarbeit durch ein Intranet fordern.” 

Sie wissen natürlich selbst, dass das nicht hilft. Und genau diese Chefetage hat sie ja vermutlich damit beauftragt, das Projekt zu planen und umzusetzen. 

Lassen Sie uns die Situation noch etwas abstruser, aber nicht unrealistischer machen, indem wir annehmen, dass Ihr Projekt mit Zielen und Metriken gemessen wird. Sie müssen also Ergebnisse vorweisen, damit Ihr Projekt gut dasteht. Jetzt könnten wir ausgiebig darüber lamentieren, dass konkret messbare Ergebnisse bei Dingen wie Kommunikation, Transparenz, Zusammenarbeit und Vertrauen wahrlich nicht leicht aufzustellen sind. Doch wie wäre es, wenn wir uns diese schwere Greifbarkeit stattdessen selbst zunutze machen?

Wir wollen also über Businesstheater sprechen. Diese Wortschöpfung stammt von Lars Vollmer – und der Begriff passt auf manche Vorgänge in den Unternehmen dieser Welt wie die Faust aufs Auge (siehe “Literaturempfehlungen”). Und manchmal braucht es auf der sogenannten Vorderbühne Businesstheater, das verantwortliche Akteure zufriedenstellt, um auf der Hinterbühne erfolgreich der richtigen, werthaltigen Arbeit nachgehen zu können.

Unsere Frage lautet nun: Wie spielt man ein Intranet-Projekt so, dass man in einer traditionell geführten Organisation möglichst früh und möglichst oft Erfolge vorweisen kann? 

Dabei kommt uns zugute, dass die meisten Außenstehenden die Software, die wir nutzen, nicht kennen. Offensichtlich müssen Sie also Dinge, die gut klingen und die so oder so mit der von Ihnen ausgewählten Intranet-Software leicht umsetzbar sind, in Ihre Roadmap aufnehmen.

Vorher aber ein paar warnende Worte: Wenn Sie sich in einem Umfeld bewegen, in dem Businesskasper und Businesstheater erfolgreich sind, sollten sie nicht darauf hoffen, dass Sie durch ein Intranet-Projekt fundamentale Glaubenssätze überwinden können, die in Ihrer Organisation gelten. Falls dies doch möglich ist, können Sie hocherfreut sein! Ihren Erfolgsplan sollten Sie allerdings komplett an Ihrer derzeit vorherrschenden Kultur ausrichten. Spielen Sie ebenfalls Theater! Das heißt ja nicht, dass sie den Glauben an das Intranet verlieren müssen oder einen schlechten Job im Projekt machen sollen. Auf der Vorderbühne führen Sie ein Stück auf. Auf der Hinterbühne erledigen Sie in aller Ruhe, mit Bedacht und im Sinne der Wertschöpfung des Unternehmens, Ihre Arbeit.



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Zusammenarbeit fördern und Kommunikation stärken. Mit Intranets in Unternehmen mobil und in der Cloud wirksam sein.

Virtuelle Zusammenarbeit in Unternehmen: Social Intranets als digitale Heimat 

Nie zuvor wurde die Unternehmenswelt so sehr von Cloud-Software und Spezialanbietern überrannt wie jetzt. Es gibt so viel Software, dass es immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten. Umso wichtiger ist es für die Zukunft von Unternehmen, einen Ort der digitalen Zusammenkunft zu haben. Einen verlässlichen Heimathafen, sinnvoll vernetzt mit den zahlreichen anderen Systemen. Eine Möglichkeit, sich einfach und schnell zu orientieren, die Transparenz im Unternehmen zu erhöhen und die Zusammenarbeit effektiver zu gestalten.
Dieses Buch verrät Ihnen aus langjähriger Erfahrung heraus, wie das heute schon geht und welchen vermeintlichen Trends Sie lieber nicht folgen sollten.

Über den Autor

Martin Seibert war 17, als er das Softwareunternehmen Seibert Media gründete. 24 Jahre später hat es knapp 200 Mitarbeiter und macht 35 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Seine Begeisterung für Technologie teilt er seit vielen Jahren in YouTube-Videos – und jetzt auch in seinem neuen Buch über Social Intranets.


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Dieser Inhalt wurde zuletzt am 17.04.2020 aktualisiert.

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