Wir nutzen Mailchimp intensiv zum Versenden eigener Newsletter und haben inzwischen eine ganze Reihe von Kundenprojekten mit Mailchimp durchgeführt. Im Nutzungsalltag stolpern die Anwender immer wieder über Probleme, die man nicht auf Anhieb lösen kann und oftmals sehr ärgerlich sind. Abhilfe schafft manchmal die "Knowledge Base" von Mailchimp, allerdings muss man sehr genau wissen und sehr gut verbalisieren können, was für ein Problem man genau hat. Häufig auftretende Probleme wollen wir in unserem Öffentlichen Wiki aufgreifen und kurz beschreiben.

Das Problem: Code-Schnipsel statt Newsletter-Inhalten

Ein Problem, das uns in den letzten Wochen mehrfach berichtet wurde, ist ein ziemlich schwerwiegender Darstellungsfehler im Newsletter selbst: Die Mail zeigt statt des korrekten Inhalts nur "zerschossenen" Code an. Oft wird der Newsletter bei der Mehrzahl der Empfänger hübsch und vollkommen intakt dargestellt, aber bei einigen, wenigen Empfängern ist er hässlich und kaputt. Hier ein Beispiel eines kürzlich verschickten Newsletters, in dem genau dieses Problem aufgetaucht ist. Screenshot 1 zeigt wie der Newsletter beim Empfänger ankam, Screenshot 2 zeigt, wie der Newsletter eigentlich hätte aussehen sollen.

Die Ursache: "Don't personalize the To: field"

Nach eigener Recherche und Rücksprache mit Mailchimp, konnten wir das Problem reproduzieren: Es tritt auf, wenn der Empfänger Outlook als Mailclient verwendet und beim Versand die Einstellung "Personalize the To: field" angehakt wurde. Wenn in der Liste, an die der Newsletter verschickt wird, einige Empfänger nicht mir Vor- und Nachname gespeichert sind, die entsprechenden Informationen für die Personalisierung des An-Feldes also nicht vorliegen, dann hat Outlook bei der Interpretation des Befehls Probleme und zerschießt den gesamten Newsletter. Hier ist ein Screenshot, der zeigt, wo eingestellt wird, ob das An-Feld personalisiert werden soll (Schritt 2 von 5 im Setup).

Die Lösung: Personalisierung nicht nutzen oder "predefined values" definieren

Die einfachste Lösung für viele Anwender dürfte sein, das An-Feld nicht zu personalisieren. Das Problem sollte dann nicht mehr auftreten, wir konnten das in eigenen Tests jedenfalls verifizieren. Darüber, wie wichtig eine Personalisierung des An-Feldes ist, lässt sich trefflich streiten. Wer diese einfache Lösung nicht für gangbar hält und auf eine Personalisierung des An-Feldes nicht verzichten möchte, der kann eine andere Lösung versuchen: Für jedes Feld lässt sich auf Listenebene ein Standard-Wert (predefined value) definieren, der verwendet wird, wenn das Feld leer ist. Auf diese Weise verhindert man leere Datenbankfelder und liefert dem Mailclient eine Information, was in das zu personalisierende Feld eingetragen werden soll. Um es einfach auszudrücken: Wenn ein Feld leer ist, übergibt Mailchimp automatisch den definierten Standard-Wert.

Ein Beispiel zur besseren Verständlichkeit: Wir wollen einen Newsletter an eine Liste verschicken. Eine Personalisierung des An-Feldes ist uns wichtig, leider fehlt aber bei einigen Empfängern in der Liste der Vorname oder Nachname. Um sicherzustellen, dass bei diesen Empfängern der Newsletter nicht "zerschossen" dargestellt wird, fügen wir einen Standardwert für die Felder First Name und Last Name ein, den Mailchimp verwendet, wenn Vor- oder Nachname fehlen. Dazu klicken wir in der Liste, an die der Newsletter verschickt werden soll, den Punkt "Forms" an. Dort klicken wir in das Feld "First Name" und tragen in der rechten Spalte einen Begriff unter "predefined value" ein. Das gleiche wiederholen wir für das Feld "Last Name". Die beiden Screenshots veranschaulichen das Vorgehen.

Soll man wirklich mit Standard-Werten arbeiten?

Was genau Mailchimp macht, wenn man das An-Feld personalisiert, lässt sich ebenfalls in Schritt 2 von 5 einstellen. Nach dem Anhaken der Checkbox wird ein zusätzliches Feld angezeigt. Dort werden die Mergetags eingetragen, die bei der Personalisierung verwendet gesetzt sollen. In den meisten Fällen raten wir unseren Kunden dazu, den Vornamen und Nachnamen zu verwenden, das ist zumindest im deutschen Sprachraum geläufig. Im englischen Sprachraum kann es ggf. reichen, nur den Vornamen zu verwenden.

Wenn man den Vornamen und Nachnamen zur Personalisierung des An-Feldes nutzt, sollte man darauf achten, dass für alle Empfänger in der Liste entweder beide Felder gefüllt sind oder keins von beiden. Ansonsten kann es bei definierten Standardwerten zu komischen Konstruktionen kommen. Beispiel: Wenn Vorname und Nachname nicht definiert sind, sollen die predefined values "Newsletter" (für First Name) und "Empfänger" (für Last Name) eingesetzt werden. Das klingt per se okay, in Kombination mit einem Vornamen oder Nachnamen aber arg gekünstelt. Wie wäre es bspw. mit "Erik Empfänger" oder "Newsletter Schmidt"? Insofern sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man mit Standard-Werten arbeiten will.

Wenn das nicht hilft ...

... hat Mailchimp noch ein paar weitere Ratschläge parat, die auf folgender Seite nachgelesen werden können:
http://www.mailchimp.com/kb/article/my-emails-are-being-delivered-as-broken-html-code-or-an-attachment.

Falls Ihr Newsletter "zerschossen" wird obwohl Sie das An-Feld nicht personalisieren, helfen Ihnen die Informationen dort vielleicht weiter.Wenn Sie weitere Fragen zu Mailchimp haben oder allgemeine Beratung wünschen, melden SIe sich bei uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Link zu dieser Seite: http://seibert.biz/mailchimpprobleme

 

Dieser Inhalt wurde zuletzt am 05.07.2017 aktualisiert.

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Kommentar

  1. Anonym sagt:

    Es ist schon ein bisschen her, dass ich einen Newsletter mit Mailchimp verschickt habe. Aber damals stand ich auch vor dem ähnlichen Problem, wie ich die Anrede möglichst sicher "programmiere". Im Deutschen ist das etwas komplizierter als im Englischen.

    Ich habe neben dem Vornamen und dem Nachnamen in einem separaten Feld die Anrede gespeichert. Um eine korrekte Anrede zu erzeugen, habe ich abgefragt, ob das Feld Anrede "Herr" oder "Frau" enthält und dementsprechend die Anrede formuliert. Wenn auf Grund geringer Datenqualität kein Name und demnach auch keine Anrede vorhanden war, habe ich eine Standardanrede ausgegeben.

    Der komplette Code sah dann so aus:

    *|IF:SALUTATION=Herr|*
    Sehr geehrter *|SALUTATION|* *|LNAME|*,
    *|ELSEIF:SALUTATION=Frau|*
    Sehr geehrte *|SALUTATION|* *|LNAME|*,
    *|ELSE:|*
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    *|END:IF|*

    Viele Grüße
    Birger

    (Irgendwie kann man hier nur anonym kommentieren :)