“Wir brauchen ein Intranet, das mit unserer Cloud-first-Strategie kompatibel ist!” Solche Sätze bekommen Kunden von Unternehmen wie Salesforce, Google und neuerdings auch Microsoft immer häufiger eingetrichtert. Diese Hersteller haben nämlich inzwischen nur noch Angebote, die auf ihren eigenen Servern – also in ihrer Cloud – betrieben werden. Wenn ein Kunde nun eine Cloud-first-Strategie verfolgt, stellt das kein Problem dar.

Tatsächlich hat die Cloud eine ganze Reihe von Vorteilen. Den Anwendern eines Systems ist es jedoch vollkommen egal, wo der Server steht. Die Applikation soll schnell laufen und verlässlich sein. Lange Ausfälle und schneckenlahme Reaktionszeiten torpedieren die Nutzerakzeptanz sehr wirksam und nachhaltig. 

Anbieter wie Google, Salesforce oder Microsoft können skalierende Server zuverlässig und schnell betreiben. Das nehmen viele Kunden auch deshalb gerne an, weil sie selbst nicht in der Lage sind, professionell eigene Server zu hosten – vielleicht weil sie nicht genug kompetente Systemadministratoren haben oder weil ihnen Budgets fehlen oder weil die Compliance-Anforderungen der Organisation so hoch sind. Das ist das beste Feature der Cloud: Für Betrieb, Wartung und Skalierung ist jemand anderes verantwortlich und sämtliche Kosten lassen sich direkt der Anwendung zuordnen.

Nun muss man sich als Unternehmenslenker freilich fragen, wie gefährlich es werden kann, wenn die eigenen Daten in der Cloud potenziell für andere zugänglich sind. Wer mal beim FBI, bei der Bundespolizei, bei der Bundesdruckerei oder bei Apple gearbeitet hat, dem dürfte schnell klar werden, dass Geheimniswahrung in diesen Organisationen einen anderen Stellenwert einnimmt als in einem Start-up mit zehn Beschäftigten.

Je höher Ihr Anspruch an Datensicherheit, Datenschutz und Geheimniswahrung ist, desto eher sollten Sie sich damit beschäftigen, eigene Personalressourcen aufzubauen, um Server künftig in Ihrer “privaten Cloud” zu hosten.

Es zeichnet sich bereits heute ab, dass Unternehmen die Server-Ressourcen anderer Organisationen (zum Beispiel Amazon Web Services AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure) sehr wohl auch bei höchsten Sicherheitsansprüchen nutzen können. Beispielsweise können Sie bei Amazon & Co. Ihre Daten sicher verschlüsselt halten, sodass am Ende doch nur Ihre Mitarbeiter oder Beauftragten die Informationen einsehen, auslesen und verarbeiten können.

Wichtig ist, dass Sie eine belastbare Antwort auf die folgende Frage finden: “Haben wir die Kapazitäten, um die Server für unser Intranet selbst zu betreiben?” Wenn die Reaktion ein klares Ja ist, passt eine Cloud-first-Strategie nicht zu Ihrem Unternehmen. Falls Sie aber die sowieso schon knappen Ressourcen an Systemadministratoren nicht mit dem Intranet-Projekt belasten wollen oder dürfen, sollten Sie sich auf jeden Fall mit dem Betrieb in der Cloud beschäftigen. Dabei spielt es für Sie und Ihr Intranet-Team allerdings keine besonders große Rolle, in welcher konkreten Cloud das Intranet betrieben wird.

Es gibt Unternehmen, die aus strategischen Gründen alle Anwendungen in einer bestimmten Cloud laufen lassen wollen. Das ist aber nicht immer sinnvoll. Atlassian zum Beispiel hat seine Data-Center-Produkte sehr stark auf eine AWS-Umgebung zugeschnitten und stellt dafür viele Automatisierungen zur Verfügung, die man nutzen sollte. SAP hingegen hat eine enge Partnerschaft mit Google und kann einen Betrieb in der Google Cloud besonders effizient und automatisiert anbieten.

Am besten Sie sprechen mit Ihren eigenen Systemadministratoren oder mit kompetenten Beratern darüber, wo und wie ein Betrieb Ihres Intranets stattfinden sollte. Nur Experten können technische Aspekte wie Bandbreitenbeschränkungen, Backup-Anforderungen, Aufwand und Stabilität der Anbindung an andere Dienste valide einschätzen. Dabei müssen Sie natürlich Beschränkungen der Anbieter berücksichtigen.

Wenn Ihre Intranet-Lösung ohnehin nur in der Cloud angeboten wird, brauchen Sie natürlich niemanden zu fragen, ob ein lokales Hosting vielleicht eine Alternative ist. Aber Sie sollten sich auch nicht erzählen lassen, dass diese Einschränkung Ihrer Entscheidungsfreiheiten perfekt zur Cloud-first-Strategie Ihres Unternehmens passt. Das ist Quatsch.

Ich bin ziemlich froh, dass wir mit unserem Linchpin-Intranet und der Basis Atlassian Confluence einen sehr flexiblen Intranet-Betrieb anbieten können. Kunden haben die Wahl, Hardware selbst zu stellen, sie in einer privaten Cloud ihrer Wahl anzumieten oder alles vollständig an die Anbieter zu übergeben. Von einer Installier-Software bis zu einem Cloud-Abo-Angebot samt Rundum-sorglos-Paket ist alles drin. Sozusagen eine Customer-first-Strategie.


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Nie zuvor wurde die Unternehmenswelt so sehr von Cloud-Software und Spezialanbietern überrannt wie jetzt. Es gibt so viel Software, dass es immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten. Umso wichtiger ist es für die Zukunft von Unternehmen, einen Ort der digitalen Zusammenkunft zu haben. Einen verlässlichen Heimathafen, sinnvoll vernetzt mit den zahlreichen anderen Systemen. Eine Möglichkeit, sich einfach und schnell zu orientieren, die Transparenz im Unternehmen zu erhöhen und die Zusammenarbeit effektiver zu gestalten.
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Über den Autor

Martin Seibert war 17, als er das Softwareunternehmen Seibert Media gründete. 24 Jahre später hat es knapp 200 Mitarbeiter und macht 35 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Seine Begeisterung für Technologie teilt er seit vielen Jahren in YouTube-Videos – und jetzt auch in seinem neuen Buch über Social Intranets.


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Dieser Inhalt wurde zuletzt am 17.04.2020 aktualisiert.

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